Sportschießen für Blinde und Sehbehinderte
Es erscheint für Außenstehende nahezu unbegreiflich, wenn blinde Menschen den Schießsport ausüben.
Blind sein und mit einem Luftdruckgewehr hantieren, widerspricht den Vorstellungen der meisten
Mitmenschen. Und trotzdem hat gerade diese Sportart unter blinden Sportlern viele Freunde gefunden.Auf einem im Schießsport üblichen Luftdruckgewehr wird eine elektronische Zieleinrichtung montiert
- an Stelle von Kimme und Korn -, die die unterschiedliche Färbung, der speziell für blinde Schützen
entwickelten Zielscheibe in verschieden hohe Tönen umwandelt. Das Zentrum der Zielscheibe, der Zehner,
ist weiß und erzeugt durch die Elektronik den höchsten Ton. Nach außen hin werden die Ringe immer dunkler,
was einen tieferen Ton ertönen läßt, somit kann der blinde Schütze sein Ziel "hören".So können blinde Schützen die vorhandenen Schießsporteinrichtungen nutzen und zielen auf Zielscheiben,
die 10 Meter vom Schützen entfernt sind. Notwendig ist für Blinde nur eine stärkere Beleuchtung der Zielscheiben,
damit die Elektronik die Farbunterschiede auf der Zielscheibe gut erfassen kann.Die Ausübung dieser sportlichen Tätigkeit von blinden Menschen ohne die Hilfestellung von sehenden Begleitern
und Betreuern ist nicht denkbar. So bedarf auch der blinde Schütze eines sehenden Assistenten, der dem Blinden
geringfügige Hilfestellungen beim Einrichten auf die richtige Zielscheibe gewährt und der dem blinden Schützen
die erzielten Treffer auf der Zielscheibe bekanntgibt. Alle anderen Handgriffe und Techniken im Schießsport werden
vom blinden Schützen selber ausgeführt.Grundsätzlich gelten auch für den Schießsport der Blinden und Sehbehinderten die allgemein gültigen Regeln für
das Luftgewehrschießen (UIT) wie bei den Sehenden.Trainingstag jeden Donnerstag ab 16:30 Uhr
Schießanlage/Vereinsheim SV Moers-HülsdonkKranichstr. 57 ; 47441 Moers
Kontakt: 02841/4099659
Es gibt gute Nahverkehrsverbindungen
Das Material
Das Luftgewehr Beim Sportgerät handelt es sich um ein handelsübliches Pressluft Gewehr. Blinde und Sehbehinderte setzen diese aber im Unterschied zu Sehenden ohne Diopter und Korntunnel ein. Es wird eine Spezialzielvorrichtung, verbunden mit einem Kopfhörer und einer Stromversorgung benötigt. |
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Die Zielvorrichtung Diese besteht aus einem Zielfernrohr ähnlichem Element. Es wird anstelle des Diopters und des Korntunnels am Gewehr montiert und verfügt nebst einem Anschluss für die Stromversorgung und den Kopfhörer über eine sehr komplexe Technik zur Umwandlung von Licht in Ton. Die Zielfindung erfolgt akustisch! Je höher der Ton, je zentraler die Zielposition. Zur Feineinstellung sind am genannten Element Höhen- und Seitenverstellschrauben vorhanden. |
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Der Kopfhörer Es handelt sich um ein im allgemeinen Fachhandel erhältliches Produkt, welches jedoch vorteilhaft mit einer für jedes Ohr unabhängigen Lautstärkeregelung versehen ist. Die Ohrmuscheln sollten für Blinde und Sehbehinderte tastbar mit ‚L‘ für Links und ‚R‘ für Rechts beschriftet sein. |
Die Scheibenbeleuchtung Um die für die Messung notwendige Helligkeit auf der Scheibe zu bekommen wird diese mit einer separaten Lichtquelle (75W-Lampe auf einem Stativ) aus ca. 25–30 cm Distanz beleuchtet. Die Form der Lampe und die Bauart des Stativs sind nicht vorgeschrieben. Es werden jedoch möglichst leichte, aber dennoch stabile Modelle verwendet. |
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Die Wettkampfscheibe Die Entfernung zur Scheibe beträgt wie üblich 10 Meter. Im Unterschied zu sehenden Schützen welche ihre Programme auf die Luftgewehrscheibe schießen, absolvieren die blinden und sehbehinderten Schützen ihre Programme auf Scheiben mit der Ringeinteilung analog der normalen Luftpistolenscheiben. Damit das Licht im Zentrum am intensivsten ist muss das anvisierte Scheibenzentrum weiß und der äußere Bereich schwarz sein. Es kann auch auf elektronische Scheiben geschossen werden. Bedingung ist allerdings die Farbumkehrung. Zentrum: weiß — Außenbereich: schwarz |